Sonntag, 18. September 2011

Stark

Wieso muss ich für jeden stark sein?
Wieso kann ich nicht einmal selbst schwach sein und von jemand Anderem verlangen, mir zu helfen?
Was ist daran so schlimm?
Ich bin immer stark. Wann immer jemand etwas von mir braucht, sei es meine Hilfe, mein Rat oder mein Zuspruch, bin ich da.
Wann immer ich jemandem helfen kann, zögere ich keine Sekunde, auch wenn es noch so wenig in meinen Zeitplan passt.
Und nun?
Nun bin ich definitiv in einer Krise, könnte Hilfe gut gebrauchen und wenn es nur jemand ist, der mir zuhört... Und ich habe niemanden.
Natürlich habe ich einen Jemand, aber wenn es derjenige ist, um den es geht, kann ich kaum mit diesem darüber reden.
Ich suche in meinem Freundeskreis, finde einige Leute, denen ich auch schon geholfen habe, ihnen zur Seite gestanden habe... Und was passiert?
Nichts.
Keine Rückmeldung, nicht einmal die Frage nach dem, was denn los sei. Nichts.
Es ist wunderbar zu sehen, wie die Leute unglaublich viel Kraft in irgendetwas stecken können, aber nicht in ihre Freunde oder der Aufrechterhaltung der Freundschaft.
Gerade von jemandem, der sich und mich "beste Freundin" genannt hat. Ich bin enttäuscht, ich bin traurig, ich bin wütend... Und immer noch hilflos und verdammt verletzlich.
Wenn heute irgendetwas schief geht, weiß ich wenigstens, woran es lag.
Es gab nicht genügend Leute, die bereit waren, mir ihre Hand zu reichen, um mich vor dem Fall in ein Loch zu retten, aus dem ich mich gerade mühsam wieder herausgekämpft habe.

Nur weil ich jemanden vermisse, der in acht Tagen seinen Geburtstag feiern würde... Wenn er nicht schon seit 5 Jahren weg wäre.
Es tut mir wirklich Leid, dass mich das runterzieht. Egoisten.

Es ist Wahnsinn, wie schnell man ersetzt werden kann. Bist du jetzt noch der Ersatz für die beste Freundin, die einen ja so enttäuscht hat und wirst selbst beste Freundin genannt, so kann es dir passieren, dass innerhalb von wenigen Wochen alles anders wird und du plötzlich nur noch irgendjemand bist.

Da bin ich froh, dass ich jemanden habe, den ich so nennen kann. Und der mir auch bleibt. Und das schon das dritte Jahr in Folge. Dankeschön.

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